Lorem Ipsum
Die meisten Menschen können nicht beschreiben, was an einem Ohr schön ist; für das allgemeine ästhetische Empfinden sollen Ohren ganz einfach „normal“ bzw. vor allem unauffällig und nicht zu groß aussehen. Ohren werden eigentlich nur dann bemerkt, wenn mit ihnen ‚etwas nicht stimmt‘, also wenn sie aus irgendeinem Grund (negativ) auffallen.
Echte angeborene Fehlbildungen sind glücklicherweise sehr selten. Ohren, die abstehende wirken, kommen in 5 % der Bevölkerung vor. Obwohl die ästhetische Bedeutung von Ohren eher untergeordnet ist, wurden Ohren in Indien schon 600 Jahre vor Christi Geburt rekonstruiert, als man versucht hat, durch die Amputation ihrer Ohren verstümmelten Kriegsgefangene deren Stigma wieder zu nehmen.
Die Korrektur abstehender Ohren ist aber ein anspruchsvoller Eingriff, der vielfach unterschätzt wird, insbesondere deshalb, weil abstehende Ohren sehr oft auch noch asymmetrisch sind und eine Symmetrisierung oft schwer ist.
Es gibt im wesentlichen zwei Ursachen, weshalb Ohren abstehend wirken, aber für eine befriedigende Korrektur müssen weiterer Details in das Operationskonzept miteinbezogen werden.
Um zu verstehen, welche Korrekturen gemacht werden, nachstehend ein Schema, um Ihnen die wichtigsten Bestandteile des menschlichen Ohrs nahezubringen.

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Die concha ist der Knorpel, den man von vorne gleich neben dem Gehörgang sieht (innere Ohrmuschel), die Helix ist der weiche Teil des Ohres der normalerweise gerade nach hinten zeigt und die Anthelix ist der seitliche Rand der concha.
Es gibt anatomisch gesehen folgende drei Möglichkeiten, warum Ohren abstehend imponieren:
- zu breite Concha (innere Ohrmuschel)
- stumpfer Anthelixwinkel
- beide Ursachen liegen gemeinsam vor
nachstehend schematisch dargestellt die drei Variationen.

Normales, unauffälliges Ohr
Obenstehend zunächst einmal ein unauffälliges Ohr: die Helix steht parallel zum Schädel und 90° zur anthelix, der Abstand zwischen Schädel und Helix beträgt in etwa 2 cm und entspricht damit einer normal breiten concha.

Nachstehend ein Ohr mit stumpfem Anthelixwinkel aber mit normal breiter concha
man erkennt den oberen Ohrpol der seitlich absteht, während die innere Ohrmuschel (concha) normal breit ist.

Nachstehend ein Ohr mit besonders breiter concha aber mit normalen Anthelixwinkel
Man erkennt deutlich, wie breit die innere Ohrmuschel (concha) ist und dass die Helix normal (90°) nach hinten zieht

Nachstehend ein Ohr mit einer Kombination beider Ursachen, die ein Ohr abstehen wirken lassen können
Breite concha (innere Ohrmuschel) und stumpfer Antelixwinkel, die Helix steht in einem stumpfen Winkel ab und ist von vorne sichtbar.
Man erkennt, dass die innere Ohrmuschel breit ist und die Anthelixf aufgrund des besonders stumpfen Anthelixwinkels (Pfeil) kaum erkennbar ist.
Am häufigsten liegt interessanterweise die Mischform vor, also eine zu breite concha, kombiniert mit stumpfem Anthelixwinkel.
Für ein schönes Ergebnis müssen häufig noch folgende Details berücksichtigt werden:
- Stehen auch die Ohrläppchen ab, müssen sie durch einen eigenen, zusätzlichen Eingriff angelegt werden. (Ohrläppchenplastik)
- Stehen Knorpelanteile entlang der Anthelixfalte hervor, sollten sie ebenfalls korrigiert werden (zum Beispiel: vorstehender Antitragus)
Es gibt zwei Operationsprinzipien
FADENMETHODE
(erachte ich für eine schlechte Methode und wende sie daher nie an)
Der Ohrknorpel mit formenden Nähten (Fadenmethode) in die gewünschte Position gebogen; dabei wird aber niemals berücksichtigt, ob die concha zu bereit ist. Sie wird einfach nach hinten gebogen damit sie weniger breit wirkt, das gleiche geschieht mit der Helix.
Die Fadenmethode ist grundsätzlich keine gute Methode, weil der Knorpel nur „verformt“ und nicht „geformt“ (sprich: Gegebenenfalls auch verschmälert) wird. Zudem verbleibt der Knorpel fast immer unter Spannung, weshalb er nicht selten in seine ursprüngliche Position zurückkehrt und das Ohr wieder absteht.
SKALPELLMETHODE
Mit dem Skalpell kann jede gewünschte Formänderung vorgenommen werden, das Operationsergebnis ist von Dauer, die Gefahr eines Rezidivs ist nicht gegeben, weil der Ohrknorpel nicht unter Spannung verbleibt.
Eine exakte Analyse und die genaue Planung des Eingriffs sind für das Gelingen der Operation unerlässlich.